XV. Präventions- und Fachstellentagung der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe e. V. in Kooperation mit der Stadt Hannover am 25.11.2024
Die XV. Präventions- und Fachstellentagung der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe steht im Kontext des Nationalen Aktionsplans der Bundesregierung. Diese setzt sich darin das Ziel, die Wohnungs- und Obdachlosigkeit bis zum Jahr 2030 zu überwinden. Die herausragende Bedeutung der Präventionsarbeit erkennt sie in der Leitlinie 2 prominent an:
„Mithilfe von aufeinander abgestimmten Präventionsmaßnahmen wird Wohnungslosigkeit wann immer möglich vermieden. Alle öffentlichen Stellen wirken darauf hin, im Wohnungsnotfall den Menschen deutschlandweit ein Hilfs- und Unterstützungssystem zur Verfügung zu stellen […].“
Mit der Präventions- und Fachstellentagung 2024 fragen wir uns: Wo stehen wir heute, weniger als sechs Jahre vor dem Zieldatum? Rückgang der Sozialwohnungen, Inflation, Mietsteigerungen etc. – die Herausforderungen auf dem angespannten Wohnungsmarkt sind bekannt und führen zu einer immer stärkeren Ausgrenzung von Menschen mit geringem Einkommen. Der Verlust einer bezahlbaren Wohnung bedroht nicht nur die Existenz einzelner Menschen, sondern ist auch ein gesellschaftlicher Notstand. Die Wohnungsnotfallhilfen müssen den negativen Entwicklungen auch durch innovative Präventionsangebote entgegenwirken.
Um Wohnungsverluste so früh wie möglich zu verhindern, sind Zentrale Fachstellen zur Vermeidung und Behebung von Wohnungslosigkeit entscheidend. Seit dem Jahr 1987 setzen zahlreiche Kommunen und Landkreise dieses Konzept freiwillig, aber unterschiedlich ausgestaltet, um. Mit der Tagung geben wir zunächst einen aktuellen Einblick in die bundesweite Umsetzung Zentraler Fachstellen und stellen anschließend die lokale Praxis in Hannover vor. In den fünf Arbeitsgruppen wollen wir uns einerseits über Dauerthemen der Präventionsarbeit austauschen: dauerhafte Wohnraumsicherung, Kooperationsbeziehungen und Versorgung in ländlichen Räumen. Andererseits wollen wir über spezifische Herausforderungen diskutieren, die Haft, soziale Isolation und Alter an die Präventionsarbeit stellen, um gemeinsam Lösungsansätze zu entwickeln. Anschließend wird der hohe Nutzen einer langfristigen und nachhaltigen Präventionsarbeit mit verlässlichen Kooperationsstrukturen zwischen Kommunen
und freiverbandlicher Wohnungsnotfallhilfe in einem Vortrag aufgezeigt. Mit diesem Plädoyer gehen wir in die Abschlussdiskussion „Wohnungslosigkeit verhindern, Wohnraum erschließen – Wohnungslosigkeit bis 2030 beenden“. Wir freuen uns auf die Teilnahme von Mitarbeitenden kommunaler Fachstellen, der freiverbandlichen Wohnungsnotfallhilfe, Wohnungswirtschaft, der Jobcenter und Menschen mit eigener Erfahrung
von Wohnungsnot.
Wir bedanken uns bei der Landeshauptstadt Hannover für die kooperative Unterstützung.
Sabine Bösing, Geschäftsführerin BAG Wohnungslosenhilfe e. V.
Joachim Krauß, Tagungsleitung u. stellv. Geschäftsführer BAG Wohnungslosenhilfe e. V.